Wissenswertes
Landtagswahl - Die Themen
So wird der Landtag in Baden-Württemberg gewählt
Welche Parteien; Listen und Kandidat*innen nehmen in Mannheim teil?
Wie werden die Sitze verteilt ?
Landtagswahl - Die Themen
Viele Themen können bei der Landtagswahl eine Rolle spielen. Dabei sind eure Favoriten wahrscheinlich nicht immer die gleichen wie bei den Erwachsenen. Trotzdem kann es wichtig sein zu hören, was die Kandidat*innen zu den "uninteressanten" Themen zu sagen haben, denn vielleicht drückt euch in ein paar Jahren der Schuh an der gleichen Stelle.
Hier habt ihr einen Überblick zu aktuellen Themen der Landespolitik und Themenvorschläge für die Diskussion in euer Gruppe, Klasse oder bei Veranstaltungen:
- Bildung und Erziehung:
In Deutschland allgemein und auch in Baden-Württemberg hängt schulischer Bildungserfolg noch immer stark von der sozialen Herkunft ab. Kinder von Eltern aus sozial benachteiligten Schichten und Kinder mit Migrationsgeschichte erzielen schlechtere Bildungsergebnisse. Diese sind nicht auf ihre soziale oder kulturelle Herkunft zurückzuführen. Seid ihr womöglich selbst von einer Schlechterstellung im Bildungssystem betroffen? Sind eure Freund*innen betroffen? So oder so: Das Thema soziale Ungleichheit ist eines, das thematisiert werden muss. - Es gibt ein Leben außerhalb der Schule
Nicht erst seit Corona werden junge Menschen ganz auf Schule oder Ausbildung reduziert. Aber was ist mit der Freizeit? Lernen unter Pandemiebedingungen ist für alle extrem belastend, aber dennoch kann man den Eindruck gewinnen, dass kein Ausgleich dafür nötig ist. Gehts euch auch so oder findet ihr das alles in Ordnung? - Bildung außerhalb der Schule
Während in der Schule der Schwerpunkt auf Wissensvermittlung liegt, setzen jugendverbände andere Schwerpunkte. Hier geht es um die Entwicklung der Persönlichkeit, das Erlernen demokratischer Prinzipien, die Übernahme von Verantwortung oder die Erfahrung von Selbstwirksamkeit. Nicht umsonst werden Jugendverbände als die "Werkstätten der Demokratie" bezeichnet. Werden diese Werkstätten denn auch ausreichend gefördert? - G 8 oder G 9?
Auch die Debatte um G8 und G9, also die Streitfrage, ob das Gymnasium acht oder neun Jahre lang gehen soll, sorgt für viel Diskussionsstoff. Aktuell bieten bis auf wenige Ausnahmen fast alle Gymnasien in Baden-Württemberg lediglich G 8 an, von einer Wahl ganz zu schweigen. In Mannheim wird es ab kommendem Schuljahr sogar keine öffentliche Schule mehr geben, die G 9 anbietet, da das KFG dann nur noch G 8 anbieten wird.
Dies betrifft euch junge Menschen direkt. Womöglich fühlt ihr euch unter Druck gesetzt oder wünscht euch ein weiteres Jahr Schule, um noch länger Zeit zu haben um herauszubekommen, wohin es für euch nach der Schule gehen soll. Da diese Frage eure Lebenswelt direkt betrifft ist dies ein Thema mit dem ihr euch identifizieren solltet. Bringt eure Meinung ein, denn ihr müsst mit den Konsequenzen leben, die erwachsene Menschen über eure Köpfe hinweg entscheiden. - Digitalisierung an Schulen
Ein weiteres Thema, dass euch junge Menschen interessieren könnte. Der Bund hat Baden-Württemberg mit dem Förderprogramm "DigitalPakt Schule" ganze 650 Millionen Euro zugesichert, um die digitale Infrastruktur der Schulen zu verbessern. Von dem Geld ist bisher nur ein Bruchteil geflossen und die Umsetzung verläuft nur schleppend. Ihr als Digital Natives könnt dazu sicher etwas sagen oder? - Wahlalterabsenkung
Während in Brandenburg, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein das Wahlalter für die Landtagswahlen bei 16 Jahren liegt, muss man in Baden-Württemberg volljährig, also mindestens 18 Jahre alt sein. Gerade wenn man bedenkt, wieviel Verantwortung jungen Menschen zugemutet wird, vor allem aber wie verantwortungsbewusst sie schon agieren, stellt sich die Frage, ob das noch gerecht ist. Und wenn man sich bewusst macht, dass das Durchschnittsalter der Bevölkerung immer weiter ansteigt, muss man darüber nachdenken, wer denn eigentlich die Interessen junger Menschen vertreten soll, wenn nicht sie selbst. - Klimaschutz
2013 hat unsere Landesregierung ein Klimaschutzgesetz verabschiedet. Das erklärte Ziel ist es, den Austoß von Treibhausgasen stark zu reduzieren. Junge Menschen müssen sich besonders um das Klima sorgen und mit den Konsequenzen bisheriger Versäumnisse leben. Es dürfte euch also interessieren, wie die genauen Maßnahmen und Strategien Baden-Württembergs aussehen. Spannend bleibt auch die Frage wie unsere neue Landesregierung mit den immer mehr geforderten erneuerbaren Energien umgehen möchte. - Flucht, Asyl, Migration, Integration
Das soziale Miteinander von morgen, ob in Deutschland oder in Baden-Württemberg im Speziellen, ist von größter Bedeutung für junge Menschen. Wie wollen wir miteinander umgehen und wer hat welchen Platz in der Gesellschaft? Diese Fragen sind wichtig für alle! Nachdem die Zuwanderung Schutz suchender Menschen 2015 in Baden-Württemberg ihren Höhepunkt fand, entspannt sich diese Situation allmählich wieder. Doch wie sieht es mit den Integrationsmaßnahmen dieser Menschen aus? Wird sich gut um diese gekümmert und haben sie denn eine wirkliche Perspektive, eine echte Chance auf Teilhabe in unserem Land? Was sind die Hindernisse und wo kann man noch besser werden? Für ein entspanntes Miteinander in der Zukunft sind diese Fragen wichtig für uns alle und genau hier haben sich in der jüngsten Vergangenheit junge Menschen ganz besonders eingebracht. - Weitere Themen in der Landespolitik sind unter anderem Verkehr und Mobilität, bezahlbares Wohnen, Wirtschaft und Arbeit oder Sicherheit.
Ihr seht, die Liste ließe sich noch fast endlos weiterführen. Aber ihr habt sicherlich auch eigene Themen, die euch unter den Nägeln brennen. Wer wissen will, was es sonst noch für Themen geben könnte, schaut mal in unsere Linkliste oder auf die Webseiten der Kandidat*innen. Auch in der Zeitung könnt ihr nachschauen oder Plakate am Straßenrand entdecken.
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Landtagswahl - Infos und Ablauf
So wird der Landtag in Baden-Württemberg gewählt:
Alle wahlberechtigten Bürger*innen Baden-Württembergs dürfen am 14. März Abgeordnete für den neuen Landtag wählen. Dazu erhält man eine Wahlbenachrichtigung per Post. Zusammen mit der Wahlbenachrichtigung und mit dem Personalausweis kann man sich dann am Tag der Wahl beim zugewiesenen Wahllokal als wahlberechtigte Bürger*in ausweisen. Alternativ kann man auch einen Wahlschein beantragen und ganz bequem von zu Hause aus per Briefwahl seine Stimme abgeben. In jedem Bundesland gibt es viele verschiedene Wahlkreise. In der Stadt Mannheim gibt es davon gleich zwei. Die Wähler*innen können bei der Landtagswahl nur eine einzige Stimme für jeweils einen Kandidierenden - und damit auch für eine Partei - aus ihrem eigenen Wahlkreis abgeben. Dazu muss man auf dem Wahlzettel lediglich ein Kreuz zum / zur gewünschten Kandidat*in setzen. Die Wahlperiode, über die die Wahlberechtigten entscheiden, dauert fünf Jahre.
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Liste der zugelassenen Parteien , Listen und Wählervereinigungen mit Link zu ihren Kandidaten:
Die in Mannheim antretende Listen, Parteien, Wählervereinigungen und Einzelkandidat*innen werden hier aufgeführt. Die Auflistung dabei mit in der Reihenfolge wie auf dem Stimmzettel (in Klammer der/die Ersatzkandidat*in) und mit der jeweiligen Nummer der Gesamtwahlliste:
Wahlkreis 35, Mannheim I (Nord)
01 Dr. Susanne Aschhoff (Deniz Gedik), DIE GRÜNEN
02 Lennart Christ (Karin Stefanie Urbansky). CDU
03 Robert Schmidt (Rüdiger Ernst), AfD
04 Dr. Stefan Fulst-Blei (Andrea Safferling), SPD
05 Dr. Julia Schilling (Leon Ostermann), FDP
06 Sven Metzmaier (Tanja Hilton), DIE LINKE
07 Martin Weinmann (Uwe Sorger), ÖDP
09 Anja Timme (Stephanie Simic) Die PARTEI
10 Martina Irmscher (), FREIE WÄHLER
14 Andreas Baum (Aldana Schmitt), dieBasis
17 Jessica Martin (Julius Hoderlein), KlimalisteBW
20 Uwe Kempermann (Sarah Nirmaier), W2020
21 Michael Vogtmann (Manuel Mollenhauer) Volt
22 Klaus Hellmer (), Einzelbewerber
Wahlkreis 36, Mannheim II (Süd)
01 Elke Zimmer (Nina Wellenreuther), DIE GRÜNEN
02 Dr. Alfried Wieczorek (Oliver Althausen). CDU
03 Heinrich Koch (Dr. Gerhard Schäffner), AfD
04 Dr. Boris Weirauch (Nazan Kapan), SPD
05 Florian Kußmann (Timo Breininger), FDP
06 Isabell Fuhrmann (Jori Fesser), DIE LINKE
07 Uwe Olschenka (Gerhard Bühler), ÖDP
09 Lea Schöllkopf (Claudia Joerger) Die PARTEI
10 Christiane Fuchs (Sylvia Rolke), FREIE WÄHLER
14 Nikolai Graf-Rüssel (Kerstin Lang), dieBasis
17 Holger Krahn (Jonas Piknias), KlimalisteBW
20 Tobias Romberg (Bernhard Merzenich), W2020
21 Lukas Siering (Manuel Mollenhauer) Volt
Die fehlenden Nummern in der Auflistung zeigen an, dass nicht alle in allen Wahlkreisen kandidieren, z.B. weil ihnen die Kandidat*innen fehlen.
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Sitzverteilung
Baden-Württemberg ist in 70 Wahlkreise aufgeteilt, wovon es 2 (Nr. 35 und 36) in Mannheim gibt.
Insgesamt sind 120 Sitze im Landtag zu vergeben. Diese werden nach dem Verhältnis der abgegebenen Stimmen auf die Parteien verteilt, wobei nur die Parteien berücksichtigt werden, die die 5%-Hürde überschritten haben. Das Verfahren heißt Höchstzahlverfahren nach Saint-Laguë/Schepers und hat im Jahre 2011 das alte Verfahren nach d'Hondt abgelöst, weil es gerechter ist. Diese Art der Sitzverteilung nennt man Verhältniswahl. Die Wahl in BadenWürttemberg ist aber eine Mischung aus Verhältnis- und Mehrheitswahlrecht - und um es richtig kompliziert zu machen, kommen jetzt noch die 4 Regierungsbezirke Karlsruhe, Freiburg, Stuttgart und Tübingen ins Spiel. Je nach Stimmzahl im jeweiligen bezirk werden die ermittelten Sitze für jede Partei auf diese Bezirke verteilt.
Nachdem das klar ist, geht es in die Wahlkreise. Der/die Kandidat*in mit den meisten Stimmen im Wahlkreis ist direkt gewählt. Das nennt man Mehrheitswahlrecht. Die restlichen 50 Abgeordneten kommen über das oben erklärte Verhältniswahlrecht hinzu. Da das aber nicht immer genau hinhaut, kommen noch sog. Ausgleichs- und Überhangmandate hinzu. Das hat in der aktuellen Wahlperiode dazu geführt, dass statt 120 tatsächlich 143 Abgeordnete im Landtag sitzen. Wir haben also ein ähnliches Problem wie der Bundestag, auch wenn es nicht ganz so gravierend ist.
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