Wissenswertes
Bundestagswahl - Die Themen
So wird der Bundestag gewählt
Welche Parteien; Listen und Kandidat*innen nehmen in Mannheim teil?
Bundestagswahl - Die Themen
Viele Themen können bei der Bundestagswahl eine Rolle spielen. Dabei sind eure Favoriten wahrscheinlich nicht immer die gleichen wie bei den Erwachsenen. Trotzdem kann es wichtig sein zu hören, was die Kandidat*innen zu den "uninteressanten" Themen zu sagen haben, denn vielleicht drückt euch in ein paar Jahren der Schuh an der gleichen Stelle.
Hier habt ihr einen Überblick zu aktuellen Themen der Bundespolitik und Themenvorschläge für die Diskussion in euer Gruppe, Klasse oder bei Veranstaltungen:
- Umwelt und Klima
Das ist definitiv eines der wichtigsten Themen - nicht nur in Deutschland und nicht nur bei jungen Menschen. Die allermeisten Wissenschaftler sind der Meinung, dass es schon fast 5 nach 12 ist und wir den Planeten nur durch eine richtig große Kraftanstrengung retten können. Und damit retten wir ja auch unseren Lebensraum. Nur scheinen viele von der Politik beschlossenen und bejubelten Maßnahmen absolut nicht auszureichen. Deshalb haben sich viele Menschen in Organisationen zusammengeschlossen und protestieren gegen den ihrer Meinung nach halbherzigen Kampf gegen die Kliamkatastrophe. "Fridays for Future", "Extinction Rebellion" oder "Ende Gelände" sind nur einige der Organisationen, in denen sich vor allem junge Menschen engagieren. Reichen die beschlossenen Maßnahmen aus oder muss die künftige Bundesregierung mehr Gas geben beim Klimaschutz? Eins sollte dabei klar sein: Einen so hohen Verbrauch an Ressourcen können wir uns auf Dauer nicht mehr leisten, wir werden uns also einschränken müssen. Aber wo und wie stark? - Umwelt und Landwirtschaft
Ihr habt es sicher auch bemerkt - es gibt immer weniger Insekten. Und da die zur Grundnahrung von Vögeln gehören, gibt es auch immer weniger Vögel. Vor allem beklagen Naturschutzverbände wie der NABU ein massives Artensterben. Sicher habt ihr schon vom Bienensterben gehört. Dass daran Pestizide einen großen Anteil haben, leugnen auch nur noch die, für die die Erde eine Scheibe ist. Der Vergleich ist jetzt zwar etwas krass, aber fest steht, dass uns riesige Monokulturen, die mit viel Chemie geschützt werden müssen, immer größere Schäden zufügen. Auch vor uns Menschen machen diese Folgen nicht Halt. Brauchen wir also mehr Bio? Und mehr landwirtschaftliche Kleinbetriebe statt riesige Agrarfabriken? Das würde sicherlich die Preise nach oben treiben. Wer kann sich das dann noch leisten?
Weg von den Pflanzen und hin zu den Tieren. Immer mehr junge Menschen entscheiden sich für vegetarische oder sogar vegane Ernährung. Oder sie reduzieren zumindest ihren Fleischkonsum. Was vor Jahren noch als Spinnerei galt ist mittlerweile auch in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die großen Lebensmittelkonzerne sind längst auf den Zug aufgesprungen und bieten fast alles, was irgendwie nach Fleisch schmeckt, in veganen Varianten an. Ist das der richtige Weg? Und wenn ja, muss der Staat denn dann nicht seine Subventionspolitik ändern?
Ein anderes Thema ist die Tierhaltung. Ställe ohne Auslauf, Rinder, die in ihrem Leben nur auf dem Weg zum Schlachthof mal Tageslicht sehen. Hühner, die so eng gehalten werden, dass sie sich gegenseitig verletzen oder Küken, die direkt nach dem Schlüpfen geschreddert werden, weil sie das falsche Geschlecht haben. Ihr seht, in dem bereich gibt es viel Stoff für Diskussionen. - Mieten / Wohnen
Nicht nur als Auszubildende*r oder Studierende*r merkt man, was es heißt, eine eigene Wohnung oder ein WG-Zimmer finanzieren zu müssen. Auch in Familien wird zunehmend das Geld für andere Dinge knapp, denn die Mieten fressen einen immer größeren Anteil am Einkommen. Immobilien sind nämlich mittlerweile ein sehr lukratives Spekulationsobjekt geworden. Und so werden weniger zahlungskräftige Mieter*innen vielleicht aus Stadtteilen verdrängt, in denen sie ihr ganzes Leben verbracht haben. Mietpreisbremse und Sozialquote waren bisher nur mäßig erfolgreich. Muss der Staat sich mehr engagieren, um seinen Bürger*innen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen? Soll er wieder in die Förderung des sozialen Wohnraums mit Mietpreisbindung einsteigen oder den Markt der Privatwirtschaft überlassen? - Wahlrecht und Wahlalter
Junge Menschen werden immer früher in die Verantwortung genommen, müssen immer früher Entscheidungen treffen, die ihr ganzes Leben beeinflussen. Aber mitentscheiden, wer die Regeln aufstellt und die Gesetze macht, dürfen sie nicht. Jedenfalls nicht, solange sie noch nicht 18 sind. Und dabei wird unsere Gesellschaft immer älter. Das bedeutet, dass immer mehr ältere Menschen auch über die Belange junger Menschen entscheiden. Und wie wir alle wissen, sind unsere eigenen Bedürfnisse meist wichtiger als die der anderen.
Ist es also nicht langsam Zeit, das Wahlalter abzusenken und junge Menschen mitentscheiden zu lassen? Ab 16? Ab 14? Wo ist für euch die Grenze? Oder findet ihr, dass alles gut ist so wie es ist?
Unabhängig vom Alter gibt es aber Menschen, die zwar ihr ganzes Leben hier verbracht haben, Steuern und Sozialabgaben zahlen, sich in Vereinen und Initiativen engagieren, aber nicht mitwählen dürfen. Weil sie den falschen Pass haben. Ist das gerecht? Oder sollte das geändert werden? Und wenn ja, welche Ideen habt ihr dazu? - Flucht, Asyl, Migration, Integration
Unser soziales Miteinander in Deutschland und in unserer gemeinsamen Zukunft ist von größter Bedeutung für junge Menschen. Wie wollen wir miteinander umgehen und wer hat welchen Platz in der Gesellschaft? Diese Fragen sind wichtig für alle! Nachdem die Zuwanderung schutzsuchender Menschen 2015 in Deutschland ihren Höhepunkt fand, entspannt sich diese Situation allmählich wieder. Doch wie sieht es mit den Integrationsmaßnahmen für diese Menschen aus? Wird sich gut um diese gekümmert und haben sie denn eine wirkliche Perspektive, eine echte Chance auf Teilhabe in unserem Land? Was sind die Hindernisse und wo kann man noch besser werden? Für ein entspanntes Miteinander in der Zukunft sind diese Fragen wichtig für uns alle und genau hier haben sich in der jüngsten Vergangenheit junge Menschen ganz besonders eingebracht.
Und fragen wir uns eigentlich, warum die Zahl der Asylsuchenden und der Geflüchteten abnimmt? Liegt das daran, dass sich die Menschen in ihren Heimatländern wieder sicher fühlen? Oder vielleicht daran, dass wir - und damit ist die EU gemeint - alles dafür tut, das die Menschen es nicht mehr zu uns schaffen? Dass sie an Land vom Grenzübertritt abgehalten werden oder sie aus dem Mittelmeer nicht mehr vor dem Ertrinken gerettet werden? Warum müssen private Organisationen Schiffe kaufen und damit die Rettung von Menschen übernehmen?
Das seit einigen Jahren bestehende "Bündnis Sicherer Hafen" hat dazu geführt, dass sich viele deutsche Städte dazu bekannt haben, ein solch sicherer Hafen zu sein. Diese Städte sind bereit, weitere Geflüchtete aufzunehmen und so die europäischen Staaten zu entlasten, die an den Außengrenzen der EU liegen und über die die Geflüchteten und Asylsuchenden einreisen. Leider hat das Bekenntnis der Städte wenig Wirkung, da das Innenministerium über die Einreiseerlaubnis und die Verteilung der Menschen entscheidet - und hier tut sich nach Meinung vieler Organisationen und Städte nichts. Ist das richtig so? Sollen wir uns abschotten? Oder ist es eine humanitäre Pflicht, Menschen in Not zu helfen und unseren Reichtumn mit ihnen zu teilen? - Digitalisierung
Die Pandemie hat es deutlich gemacht - internettechnisch ist Deutschland in vielen Regionen noch Entwicklungsland. Und auch bei der Ausstattung mit Geräten in Jugendhäusern und -teffs, bei Jugendverbänden und in Schulen sieht es ziemlich düster aus.
War es ein Fehler, den Ausbau der Netze der Privatwirtschaft zu überlassen, weil die sich nur die luktrativen Ort aussucht und die ländlichen Regionen links liegen lässt? Ist es nicht Aufgabe des Staates, für eine gute Infrastruktur zu sorgen, weil der Zugang zu digitalen Medien mittlerweile fast so wichtig ist wie essen und trinken? Oder ist alles gut so wie es ist? - Weitere Themen in der Bundespolitik sind unter anderem Verkehr und Mobilität, Wirtschaft und Arbeit, Rassismus und Antisemitismus, Armut, Rente, Sicherheit, Transparenz, Außenpolitik und vieles mehr.
Ihr seht, die Liste ließe sich noch fast endlos weiterführen. Aber ihr habt sicherlich auch eigene Themen, die euch unter den Nägeln brennen. Wer wissen will, was es sonst noch für Themen geben könnte, schaut mal in unsere Linkliste oder auf die Webseiten der Kandidat*innen. Auch in der Zeitung könnt ihr nachschauen oder Plakate am Straßenrand entdecken.
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Bundestagswahl - Infos und Ablauf
So wird der Bundestag in Berlin gewählt:
Alle wahlberechtigten Bürger*innen der Bundesrepublik Deutschland dürfen am 26. September Abgeordnete für den neuen Bundestag wählen. Dazu erhält man eine Wahlbenachrichtigung per Post. Zusammen mit der Wahlbenachrichtigung und mit dem Personalausweis kann man sich dann am Tag der Wahl beim zugewiesenen Wahllokal als wahlberechtigte*r Bürger*in ausweisen. Alternativ kann man auch einen Wahlschein beantragen und von zu Hause aus per Briefwahl seine Stimme abgeben, wenn man am Wahltag verhindert ist. In der ganzen Republik gibt es viele verschiedene Wahlkreise. Bei der Bundestagswahl ist der Stadtkreis Mannheim einer davon. Die Wähler*innen können bei der Bundestagswahl zwei Stimmen auf dem Wahlzettel abgeben, die sogenannte Erst- und Zweitstimme. Während ihr mit der Erststimme eine aufgestellte Person von den verschiedenen kandidierenden Personen eures Wahlkreises wählt, richtet sich die Zweitstimme an eine bestimmte Partei. Die Wahlperiode, über die die Wahlberechtigten entscheiden, dauert vier Jahre.
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Liste der zugelassenen Parteien , Listen und Wählervereinigungen mit Link zu ihren Kandidaten:
Hier ist die Liste der zugelassenen Parteien und Wählervereinigungen, die im Wahlkreis Mannheim antreten. Dier Reihenfolge ist identisch mit dem Stimmzettel. Nicht alle auf der Liste treten in Mannheim mit Direktkandidat*innen an.
CDU; Wahlprogramm; Direktkandidat
SPD; Wahlprogramm; Direktkandidatin
GRÜNE; Wahlprogramm; Direktkandidatin
FDP; Wahlprogramm; Direktkandidat
AfD; Wahlprogramm; Direktkandidat
DIE LINKE; Wahlprogramm; Direktkandidatin
Tierschutzpartei; Wahlprogramm
Freie Wähler; Wahlprogramm; Direktkandidat
ÖDP; Wahlprogramm; Direktkandidat
MLPD; Wahlprogramm; Direktkandidat
Gesundheitsforschung; Wahlprogramm
Klimaliste BW; Grundsatzprogramm 2020; Direktkandidatin